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Schnarchen bei Frauen – Ursachen und was man tun kann

Schnarchen ist nicht nur laut und unangenehm für den Zimmergenossen, sondern kann sogar gefährlich für die Gesundheit sein. Frauen schnarchen mit zunehmendem Alter mehr, was oft spezifische Hintergründe hat. Es gibt viele einfache Möglichkeiten, das Schnarchen erfolgreich zu bekämpfen. Dennoch ist es wichtig, die Ursache festzustellen, denn in manchen Fällen muss ein Arzt konsultiert werden.
Besonderheiten
  • Ursachen des Schnarchens
  • Das kannst du tun
  • Risiken einer Schlafapnoe
  • Ärztliche Behandlungsmöglichkeiten
Das Wichtigste zusammengefasst
  • Unterschieden werden einfaches beziehungsweise primäres Schnarchen ohne Atemaussetzer und das Schlafapnoe-Syndrom mit Atemaussetzern. Letzteres wird untergliedert in die obstruktive und die seltener vorkommende zentrale Schlafapnoe. Gerade die obstruktive Schlafapnoe kann gefährlich werden, weil dadurch unter anderem Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Herzinfarkt ausgelöst werden können.
  • Die Ursachen des einfachen Schnarchens sind meistens verengte obere Atemwege aufgrund von Atemwegsinfektionen sowie allergische Reaktionen. Bei der obstruktiven Schlafapnoe liegen oftmals anatomische Besonderheiten wie etwas zu große Rachenmandeln vor, während die zentrale Schlafapnoe durch eine Störung des Atemantriebs im Gehirn ausgelöst wird.
  • Erste Tipps gegen das primäre Schnarchen sind gegebenenfalls eine Gewichtsreduzierung, Alkoholverzicht insbesondere vor dem Schlafengehen, das Abendessen zeitlich nach vorne schieben, Rückenlage vermeiden. Ärztliche Behandlungsmöglichkeiten bestehen in einer Schnarchschiene, kleine Eingriffe wie Mandeloperationen oder Implantate zur Stützung des Weichgaumens und nasale Atemgeräte im Fall einer Schlafapnoe.
  • Schnarchen ist mitnichten eine reine Männer-Domain. Doch dass auch Frauen es tun, wird zuweilen etwas tabuisiert. Dabei unterliegen Frauen den gleichen Ursachen für das Schnarchen wie die Männer. Da ist zum einen die Anatomie der beteiligten Organe, das Alter spielt dabei eine Rolle und der Lebensstil kann das Schnarchen befeuern.
  • Interessanterweise ist das Schnarchen bei Frauen unter 30 eher selten ein Thema. In der Altersgruppe 30 bis 50 Jahre sind schnarchende Frauen mit 15 bis 20 Prozent aber keine Seltenheit mehr. Ab dem 50. Lebensjahr stehen die Frauen den Männern in puncto Schnarchen in nichts nach. Im Folgenden gehen wir vor allem den Fragen nach, warum Frauen mit zunehmendem Alter schnarchen und ob es bestimmte frauenspezifische Ursachen dafür gibt.

Wie entsteht Schnarchen?

Fast jeder zweite ältere Erwachsene ist von Schnarchen (Rhonchopathie) betroffen. Das einfache, primäre Schnarchen ist ein Ergebnis verengter Atemwege, die eine Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit der Luft erzwingen. Dies bedingt gleichzeitig eine Luftverdichtung an den Engstellen. Der Sinn unseres Schlafs ist ja unter anderem die totale Entspannung der Muskeln. Dies bewirkt aber eben auch eine erschlaffende Rachenmuskulatur. In der Folge flattern Rachenzäpfchen und Gaumensegel bei jedem Atemzug, was das Zeug hält. Dabei können durchaus Phonstärken eines vorbeifahrenden Lastwagens erreicht werden. Dies gilt für Männer und für Frauen.

Wer unter einer Erkältung, einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung, einer Infektion der oberen Atemwege oder unter allergischen Reaktionen leidet, hat wegen der damit verbundenen Einengung der Atemwege gute Chancen auf vermehrtes Schnarchen. Die gute Nachricht: Beim einfachen Schnarchen braucht in aller Regel niemand Angst vor Atemaussetzern zu haben.

Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom ist dagegen von kurzen Atemaussetzern während des Schlafes gekennzeichnet. Auch dafür werden vor allem verengte, obere Atemwege verantwortlich gemacht, wobei diese oftmals eine anatomische Besonderheit im Hals-Nasen-Ohrenbereich sind. Typische Beispiele dafür sind:

  • Vergrößerte Rachenmandeln
  • Relativ große Zunge
  • Großes Gaumenzäpfchen
  • Nasenpolypen
  • Verkrümmte Nasenscheidewand
  • Chronische Nasennebenhöhlenentzündung
  • Zu kleiner Unterkiefer

Atemaussetzer lösen automatisch eine Weckreaktion aus, unser Körper ist halt ein bisschen vorsichtig. Damit einher geht eine Anspannung der Muskulatur, wodurch sich die verengten Atemwege etwas weiten. Sogleich kommt es zu einem tiefen Atemzug, der meistens mit einem ziemlich lauten Schnarchgeräusch verbunden ist. Von obstruktiver Schlafapnoe werden oftmals ältere, übergewichtige Männer geplagt, wobei diese zuweilen noch das Geringste aller Übel ist. Übrigens führt die oben angesprochene Weckreaktion nicht gleich zum endgültigen Aufwachen der Person.

Die Schnarchgeräusche und vor allem die Atemaussetzer der zentralen Schlafapnoe haben ihre Ursache in einer Störung beim Atemantrieb im Gehirn. Da die Muskulatur in der Brust und im Zwerchfell während des Schlafes nicht aktiv mitarbeitet, atmet der Betroffene in der Summe zu wenig Luft ein und es baut sich in fast regelmäßiger Folge ein gewisser Sauerstoffmangel auf. Dies wird dem Gehirn gemeldet, das sogleich mit der Weckreaktion antwortet. Betroffen von dem eher seltenen zentralen Schlafapnoe-Syndrom sind wiederum zumeist ältere Männer mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Die obstruktive Schlafapnoe wird allgemein hin als etwas gefährlicher eingestuft als die zentrale Schlafapnoe.

Schnarchen hat viele Ursachen

Es gibt nun eine ganze Reihe von Ursachen, die beide Geschlechter gleichermaßen zum Schnarchen anregen. Genannt seien an dieser Stelle diese Beispiele:

  • In höherem Alter erschlafft die Muskulatur naturbedingt. So ebenfalls im Mund- und Rachenraum.
  • Übergewicht kann auch im Rachenbereich zu Fettablagerungen führen, die die Atemwege dann etwas einengen.
  • Alkoholkonsum befördert das Schnarchen ganz allgemein.
  • Medikamente wie Schlaftabletten oder Antihistaminika gegen Allergien lassen die Muskulatur noch tiefer erschlaffen.
  • In Rückenlage driftet der Zungengrund weiter nach hinten ab.

Störende Nachtmusik

85 Dezibel werden schon mal gemessen, wenn es jemand mit dem Schnarchen ernst meint. So laut ist zum Beispiel eine Waschmaschine im Schleudergang oder ein Benzin-Rasenmäher bei der Arbeit. Zuweilen ist in einer Einfamilienhaus-Siedlung an Einschlafen nicht zu denken, wenn im Nachbarhaus jemand beherzt brummt.

Doch die Wissenschaftler interessieren sich bei ihren Analysen viel mehr für den Frequenzinhalt als für die Lautstärke, denn es sind die abgegebenen Frequenzen, die dem Zimmernachbarn vor allem den Schlaf rauben. Um dies plausibel zu machen, stelle man sich nur mal einen LKW und einen Rasenmäher vor. Beide Motoren laufen in etwa mit gleicher Lautstärke. Aber welches Geräusch geht auf Dauer mehr auf die Nerven? Wahrscheinlich doch der Rasenmäher mit seinen etwas höheren Frequenzen.

Schnarchen, das im Wesentlichen durch den Gaumen oder das Zäpfchen ausgelöst wird, ist mit Frequenzen zwischen 70 und 200 Hz noch relativ tieffrequent. Das liegt an der Form und Größe des Hohlorgans, das dem flatternden Zäpfchen als verstärkender Resonanzkörper dient. Bei Blockaden beispielsweise durch eine Obstruktion liegen die Frequenzen eher zwischen 300 und 800 Hz, weil nun auch die Gaumenmandeln am schwingenden System beteiligt sind.

Noch „heller“ wird der Ton, wenn die Zunge beziehungsweise der Zungengrund beteiligt ist, dann kann die singende Frequenz auf über 1.000 Hz ansteigen. Dennoch ist das ganze Konzert recht heterogen, weil es meistens um Mischformen des Schnarchens geht, also Vibrationen, die von Obstruktionen abgelöst werden. Durch wilde Überlagerung der verschiedenen Frequenzen können Ärzte die eigentliche Quelle des Übels oft nicht eindeutig identifizieren.

Wer schnarcht mehr – Mann oder Frau?

Je älter die Frau, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie schnarcht. Es gibt in der Tat nur wenige junge Frauen unter 30 Jahre, die schnarchen. Mit zunehmendem Alter steigt ihr prozentualer Anteil stetig an, um ab der Menopause, wie bei den Männern der gleichen Altersgruppe, die 40-Prozent-Marke zu knacken. Ab 45 Jahren sind es sogar circa 45 Prozent der Frauen, die regelmäßig schnarchen, ein Zahlenspiel, das sich leicht merken lässt. Bei den Männern sieht die Häufigkeitskurve etwas anders aus. Da starten schon viele junge Männer früh mit der kleinen Nachtmusik, dafür verläuft ihre Zunahme mit dem Alter etwas flacher.

Schnarchen Frauen anders?

Zunächst einmal haben Frauen meistens eine etwas engere Rachenöffnung. Daraus ließe sich eigentlich schließen, dass Frauen grundsätzlich eher zum Schnarchen neigen sollten. Doch Frauen lassen ihre Zunge nicht so arg zurückfallen, was dem weiblichen Hormon Östrogen geschuldet ist. An dieser Stelle hat ihre Muskulatur sogar mehr Spannung als jene des Mannes. Zudem flattern die Weichteile des Rachens beim Atmen der Frau weniger heftig als beim Mann. Insofern schnarchen Frauen deutlich leiser, wenn sie es denn tun. Frauen sind eher dafür bekannt, dass sie während des Schlafes gelegentlich Geräusche wie Schnalzen oder Schlucken machen.

Aber es gibt auch Frauen mit einer behandlungsbedürftigen Schlafapnoe, wenn mehr als 15 Atempausen in der Stunde entstehen. Rein statistisch liegt der Erwartungswert für weibliche Patienten im Schlaflabor bei 33 Prozent. Real sind es aber nur 20 Prozent, weil die Diagnose der Schlafapnoe bei Frauen zu selten gestellt wird.

Frauenspezifische Ursachen des Schnarchens

Kommen wir dazu noch einmal auf den Östrogenspiegel zurück. Das weibliche Sexualhormon wird in den Eierstöcken (Ovarien) produziert. Es sorgt für die Reifung der Eizellen und ist durchaus wichtig für den Knochenaufbau. Darüber hinaus beeinflusst es den Serotoninspiegel. Der Botenstoff Serotonin ist auch als Glückshormon bekannt und leistet wichtige Beiträge für die Muskelspannung. Das bedeutet im Ergebnis, dass Östrogen für straffes Gewebe im Rachen sorgt. Vereinfachend kann man sagen: Je mehr Östrogen, desto mehr Serotonin, desto weniger Schnarchen.

Nun weiß jeder, dass die Östrogenproduktion in der Menopause nachlässt. In der Folge erschlafft das Weichteilgewebe im Rachenraum und das Konzert ist eröffnet. Dies erklärt auf einfache Weise die Zunahme des Schnarchens bei älteren Frauen. Bei Frauen, bei denen eine ovarielle Insuffizienz diagnostiziert wurde, liegt in aller Regel ebenfalls ein Östrogenmangel vor, auch dann, wenn die Frauen noch vergleichsweise jung sind. In diesen Fällen ist das Schnarchen fast vorprogrammiert.

Schnarchen in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft schnarcht ungefähr jede vierte Frau, auch dann, wenn sie es vorher nicht getan hat. Das hängt ebenfalls mit den hormonellen Veränderungen zusammen, die zu insgesamt weicherem Gewebe bei der Frau führen, was im Grunde die Geburt erleichtern soll. Außerdem nimmt fast jede Frau in der Schwangerschaft an Gewicht zu, was mit zusätzlichen, einengenden Fettzellen im Rachenraum verbunden ist.

Welche Rolle spielt die Anti-Baby-Pille?

Wenn sehr junge Frauen mit der Anti-Baby-Pille starten, kann es passieren, dass sie zu schnarchen anfangen. Die Pille löst kurzfristig ein gewisses Chaos im Hormonhaushalt der jungen Frau aus. Nach einigen Tagen normalisiert sich das Ganze aber wieder und das Schnarchen verschwindet damit, so die Theorie. Falls dies nicht der Fall ist, sollte das Präparat eventuell ausgetauscht werden.

Risiken der Schlafapnoe – ab wann wird Schnarchen gefährlich?

Fast vier Prozent der erwachsenen Menschen in Deutschland haben eine Schlafapnoe. Bei ihnen erschlaffen während des Schlafes die Muskeln im weichen Gaumen, wodurch die Zunge etwas nach hinten fällt und damit die Atemwege arg verengt. Der Schlafende bekommt immer weniger Luft, was den Blutdruck in die Höhe treibt. Im Extremfall kann ein so ausgelöster Atemstillstand bis zwei Minuten andauern und er tritt nicht nur einmal auf, sondern bis zu 100 Mal in einer Nacht.

So etwas geht nicht spurlos an den Betroffenen vorbei. Sie sind tagsüber müde und erschöpft, sind kaum noch in der Lage, sich zu konzentrieren, obwohl sie nominell ausreichend lange schliefen. Ihre Leistungsfähigkeit ist auf einem absoluten Tiefpunkt und ihre Teilnahme am Straßenverkehr müsste eigentlich verboten werden. All dies sind beste Voraussetzungen für eine psychische Erkrankung wie Angstzustände oder Depressionen.

Insofern stellen nächtliche Atemaussetzer, insbesondere die obstruktive Schlafapnoe, eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar. Die betroffenen Personen haben ein erhöhtes Risiko für:

  • Bluthochdruck
  • Herzrhythmusstörungen
  • Herzmuskelerkrankungen
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Diabetes
  • Niereninsuffizienz

Im Übrigen leiden diese Patienten sehr oft unter Sodbrennen. Hinzu kommt die oben angesprochene Häufung von Verkehrsunfällen bei Schlafapnoe-Patienten, was schwere Verletzungen nach sich ziehen kann. Das Risiko eines vorzeitigen Todes schnellt bei Schlafapnoe auf das Drei- bis Vierfache in die Höhe.

Kurze Aussetzer – hohes Risiko

Für den Schweregrad der Schlafapnoe gibt es einen Messwert beziehungsweise Index, der auf der Anzahl der Atemaussetzer pro Stunde gründet. An der Oregon Health and Science University wurde zu diesem Thema eine Studie mit mehr als 5.700 Schlafapnoe-Patienten durchgeführt. Dabei fand das Wissenschaftler-Team um Matthew Butler heraus, dass die zeitliche Länge der Aussetzer von ganz entscheidender Bedeutung ist.

Es waren gerade die Patienten mit den besonders kurzen Atemaussetzern, die innerhalb der folgenden elf Jahre nach der Studie um signifikante 31 Prozent häufiger verstorben sind als jene Teilnehmer mit den langen Atempausen. Besonders viele Todesfälle gab es unter den Patienten mit einer mittelschweren Schlafapnoe. Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Teilnehmern waren diesbezüglich praktisch nicht zu verzeichnen. Auf den ersten Blick erscheinen diese Resultate etwas widersinnig, denn logischer wäre es ja schon, wenn die Patienten mit den extrem langen Atempausen deutlich häufiger versterben würden.

Fakt ist, dass die vielen kurzen Atemaussetzer lediglich zu einem kurzen Erwachen führen, sogleich danach setzt die Atmung wieder ein und der Betroffene schläft weiter. Das klingt erst einmal ganz gut, das Problem liegt hierbei vor allem in der Häufigkeit der Schlafunterbrechungen. Das vegetative Nervensystem befindet sich in der Summe zu viel Zeit in einem erhöhten Erregungszustand, was einem ständigen Flucht- oder Kampfmodus gleichkommt. Das ist eine permanente Form von Stress, der mit hohem Blutdruck und beschleunigtem Herzschlag einhergeht, was auf Dauer extrem ungesund für alle Organe ist.

Mit Druckluft die Atemwege freipusten

Diese Therapie ist so einfach wie gewöhnungsbedürftig. Über eine spezielle Atemmaske wird Luft unter etwas erhöhtem Druck in die Atemwege des Schlafenden geleitet. „Continuous Positive Airway Pressure“ (CPAP) wird das Verfahren genannt. Es ist durchaus effektiv, doch die meisten Anwender empfinden die „Luftdruckmaske“ als ziemlich störend beim Schlafen.

Was hilft wirklich gegen Schnarchen?

Das Internet ist heute voll von vielversprechenden Angeboten, die dem Schnarchen angeblich ein Ende bereiten. Da gibt es zum Beispiel:

  • Schnarch-Sprays
  • Schnarch-Schnuller
  • Schnarch-Lutschtabletten

Wissenschaftlich nachgewiesen ist eine Wirksamkeit bei keinem der relativ teuren Produkte. Manchmal sind es ganz einfache Maßnahmen, mit denen jeder das Schnarchen deutlich vermindern kann. Bei anatomisch bedingten Besonderheiten kommt vielleicht eine operative Korrektur durch einen Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen (HNO) infrage.

Hilfe zur Selbsthilfe

  • Schlafen auf dem Rücken verleitet zum Schnarchen. Manche behelfen sich mit einem eingenähten Tennisball auf dem Rückenteil des Schlafanzuges, der den Schlafenden von der Rückenlage ganz gut abhält.
  • Wer auf die Rückenlage nicht verzichten kann, sollte es mit doppelten und dreifachen Kissen versuchen, um den Oberkörper in einer erhöhten, fast sitzenden Position zu halten.
  • Mindestens zwei Stunden vor dem Zubettgehen ist Alkohol tabu.
  • Je später am Abend gegessen wird, desto schlechter die Schlafqualität.
  • Beruhigungs- oder Schlafmittel und Antihistaminika vermindern die Atemaktivität.
  • Wer Übergewicht hat, hat sehr gute Chancen, sein Schnarchen loszuwerden, wenn er etwas abnimmt.
  • Musizieren mit einem Blasinstrument trainiert die Rachen- und Gaumenmuskulatur. Wir empfehlen das australische Didgeridoo oder das Schweizer Alphorn.

Ausgewogene Ernährung ist die Basis jeglicher Gesundheit

Durch gesunde Ernährung wird auch der Östrogenhaushalt im Gleichgewicht gehalten. Besonders hervorzuheben ist hier der „Low Carb Trend“, der darauf abzielt, kohlenhydrathaltige Lebensmittel zu minimieren. Im Gegenzug sind Vitamine und Omega-3-Fettsäuren angesagt. Fisch und Hülsenfrüchte sollten daher möglichst oft auf dem Speiseplan stehen.

Verhaltenstherapie

Wer „nur“ wegen seines eher ungesunden Lebensstils schnarcht, kann sich glücklich schätzen, denn dann lässt sich dagegen etwas tun, eben am täglichen Verhalten.

Muskulatur befördern

Sport ist auf jeden Fall eine Universalmedizin, weil Fettzellen gegen Muskelzellen ausgetauscht werden und Letztere mehr Energie verbrauchen, was die Gewichtsreduktion erleichtert.

Immer durch die Nase atmen

Wenn die Luft im Schlafzimmer zu warm ist, dehnen sich die Nasenschwellkörper im Verein mit den Schleimhäuten aus, was die Wege für die Atemluft einengt. Daher sollte das Schlafzimmer abends gut durchgelüftet und danach höchstens auf sehr geringer Stufe beheizt werden. Denn wer nicht gut durch die Nase atmen kann, geht unweigerlich zur Mundatmung über, wodurch das Schnarchen fast vorprogrammiert ist.

Wenn der Unterkiefer nach unten klappt

Dann kommt es meistens zum Schnarchen. Verhindern lässt sich dies durch eine Fixierstellung. Wer in rechter, kauernder Seitenlage schlafen kann, bringt seine rechte Hand zur linken Schulter. Auf diese Weise stemmt sich der rechte Unterarm ein wenig gegen den Unterkiefer, der nun keine Bewegungsfreiheit mehr hat. Wer besser auf der linken Seite schlafen kann, legt seine linke Hand auf das rechte Schultergelenk.

Alkohol als Feind begreifen

Alkohol entspannt auch die Muskeln im Rachenraum, was das Schnarchen bestärkt.

Rauchen ist kontraproduktiv

Zigaretten- oder Zigarrenrauch ist grundsätzlich eine Belastung für die Atemwege. Dadurch können entzündliche Verdickungen des Gewebes ausgelöst werden, im schlimmsten Fall kommt es zu Verwachsungen, die zu Krebszellen entarten können.

Hinweis
Wer auf Zigaretten und Alkohol verzichtet und regelmäßig Sport treibt, legt bereits ein gesundes Verhalten an den Tag, mit dem er die Wahrscheinlichkeit zu schnarchen, drastisch senkt.

Varianten und Kosten der Schnarchschiene

Protrusionsschienen gibt es als Monoblock- oder Biblock-Schienen. Erstere bestehen aus einer Einheit für Ober- und Unterkiefer, was die Anwendung durchaus erleichtert. Biblock-Schienen bestehen, wie der Name schon suggeriert, aus zwei Teilstücken für beide Kieferhälften. Die Teilstücke sind durch flexible Gelenke (Gummibänder) miteinander verbunden. Vielleicht gerade wegen ihrer höheren Flexibilität sind die Biblock-Schienen, zumindest anfangs, recht gewöhnungsbedürftig und verursachen während der ersten Wochen unangenehme Schmerzen im Kieferbereich.

Schnarchschienen sind oftmals aus unterschiedlich harten Kunststoffen aufgebaut. Die günstigen Modelle werden in Standardgrößen angeboten. Mit etwas Glück kann das dann passen. Besser ist aber, eine höherwertige Schnarchschiene individuell an einen Gebissabdruck anzupassen. Die sogenannte „Boil and Bite“-Schiene ist zudem thermoplastisch verformbar. Im heißen Wasserbad kann sie dem Gebiss exakt angepasst werden.

Günstige Schnarchschiene aus Kunststoff in Standardgrößen gibt es schon ab 20 Euro. Soll die Schnarchschiene flexibel anpassbar sein, müssen schon ungefähr 150 Euro auf den Tisch gelegt werden. Der höchste Tragekomfort wird von Schnarchschienen erreicht, die nach einem Gebissabdruck hergestellt wurden.

Den Abdruck kann man übrigens bei einigen Anbietern auch selbst machen und einfach nur einsenden. Die Schiene wird dann im Zahntechniklabor angefertigt. Derartige individuelle Schnarchschienen kosten aber schon zwischen 400 und 700 Euro. Nur wer es sich durch seinen Arzt bestätigen lässt, dass die Protrusionsschiene medizinisch notwendig ist, hat eine Chance darauf, dass seine gesetzliche Krankenkasse die Kosten zumindest teilweise übernimmt.

Was ist ein Nastent?

Shin Sakane ist der CEO und Präsident von „Seven Dreamers Laboratories Inc.“ in Tokio. Er litt selbst lange Zeit an extremen Schnarchproblemen. Da nimmt es nicht wunder, dass ausgerechnet diese Firma eine echte Innovation für das Ende des Schnarchens auf den Markt gebracht hat.

Nastent ist ein sehr weiches Silikon-Röhrchen mit einer Spezialbeschichtung, ein hygienisches Einmal-Produkt, das über die Nase eingeführt zur Behandlung des Schnarchens, auch der Schlafapnoe, geeignet ist, indem es eingeengte Luftwege während des Schlafs offenhält. Nach sieben Jahren intensiver Forschung einschließlich klinischer, streng kontrollierter Studien bekam Nastent im Jahre 2014 die Marktzulassung für Japan und ein paar asiatische Länder. Erst seit 2017 gilt die Zulassung für die USA, Europa und China.

Das steril verpackte Nasen-Stent wird vor dem Schlafengehen vorsichtig in die Nase eingeführt. Es ist gut biegsam und mit Gleitgel beschichtet, sodass es sehr weit, nämlich bis hin zum weichen Gaumen nahe dem Zäpfchen vorgeschoben werden kann. Schließlich wird es am Nasensteg befestigt, damit es nicht aus Versehen verschluckt wird.

Das Röhrchen wird kaum als Fremdkörper empfunden, weil es sich der Nasenanatomie gut anpasst. Es sorgt dafür, dass die Luftströmung in den oberen Atemwegen nicht behindert wird. Daher kommen keine Gaumenvibrationen und auch keine Atemaussetzer mehr zustande. Dr. Joachim T. Maurer ist der leitende Oberarzt am Schlafmedizinischen Zentrum der Universitäts- und HNO-Klinik in Mannheim. Er ist davon überzeugt, dass der Nastent in der Tat eine wirksame Alternative zur Schnarchschiene oder Atemmaske darstellt und sogar viele Operationen überflüssig macht.

Unter dem Handelsnamen „Nastent“ ist das Produkt seit April 2018 in Apotheken, aber auch online käuflich zu erwerben. Vertrieben wird der Stent von dem deutschen Unternehmen „Neuwirth Medicare“. Von den acht angebotenen Längen sollte jener Stent gewählt werden, dessen Ende geringfügig über den weichen Gaumen hinausragt. Es ist sinnvoll, im Vorfeld der Nutzung einen HNO-Arzt zurate zu ziehen, der nach einer kurzen Untersuchung der Eignung des Nasen-Rachenraums auch die richtige Stent-Länge empfehlen kann.

Was bringt ein Anti-Schnarchtest?

Selbstverständlich gibt es heute den Anti-Schnarchtest zur Eruierung des Schnarchproblems online. In diesem Zuge werden ein paar Fragen gestellt, die in weniger als fünf Minuten zu beantworten sind. Persönliche Daten werden dabei nicht abgefragt, insofern ist das Verfahren datenschutzrechtlich völlig unproblematisch. Wem das so nicht reicht, sucht besser einen HNO-Arzt auf.

Formen des Schnarchens und empfohlene Lösungen

  • Gegen das Mundschnarchen beziehungsweise velare Schnarchen kann ein Anti-Schnarchmundstück verwendet werden.
  • Abhilfe gegen Zungengrundschnarchen oder retrolinguales Schnarchen kann eine Anti-Schnarchschiene liefern, weil sie den Unterkiefer geringfügig nach vorne verlagert und so das Absenken des Zungengrundes verhindert.
  • Ein Nasenspreizer hilft womöglich gegen Rachenschnarchen beziehungsweise pharyngeales Schnarchen. Bei noch milden oder mittelgradigen Verlaufsformen kommen als Therapien CPAR und EPAP oder die Spangentherapie „RonchAP“ infrage. Bei einer schweren, nicht lagebedingten obstruktiven Schlafapnoe ist eher eine CPAP-Therapie anzuraten. In manchen Fällen kommt man aber um eine Operation nicht herum.
  • Nasenschnarchen wird meistens durch Polypen, eine verkrümmte Nasenscheidewand oder vergrößerte Nasenmuscheln ausgelöst. Diesen Fällen kann nur durch eine Operation begegnet werden. Bei einer Allergie als Ursache kann ein Nasenspreizer mit Luftfilter Abhilfe schaffen. Eine Nasendusche beziehungsweise Nasenspülung sowie Inhalationen oder Nasensprays können der Anschwellung der Nasenschleimhaut ebenfalls entgegenwirken.
  • Schnarchen bei geschlossenem Mund beziehungsweise retrovelares Schnarchen kann wiederum mit einer Anti-Schnarchschiene abgemildert werden. Anti-Schnarchmundstücke oder Rückenlagenverhinderungsprodukte helfen hierbei aber kaum.

Wann ist der Arztbesuch für Frauen unumgänglich?

Liegt dem Schnarchen ein hormonelles Ungleichgewicht zugrunde, kann der Rat des Gynäkologen sehr hilfreich sein, denn er kann veranlassen, dass zunächst der Östrogenspiegel im Blut bestimmt wird. Liegt dieser zu niedrig, kommen Nahrungsmittel infrage, die viel Phytoöstrogen enthalten, weil dadurch die körpereigene Östrogenproduktion angekurbelt wird. Zu empfehlen sind in diesem Fall:

  • Sojaprodukte
  • Erbsen
  • Linsen
  • Bohnen
  • Leinsamen
  • Obst und Gemüse

Wenn auch noch Atemaussetzer eine Rolle spielen, sollte ein Facharzt des HNO-Bereichs hinzugezogen werden, weil unbedingt abgeklärt werden sollte, ob ein Schlafapnoe-Syndrom vorliegt. Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt kann seine Patienten in eine spezielle Klinik überweisen, der ein Schnarch-Zentrum angeschlossen ist.

Wer unter einer chronischen Müdigkeit leidet, obwohl eigentlich eine ausreichende Schlafzeit von mindestens sechs Stunden vorliegt, sollte ebenfalls seinen Arzt konsultieren. Bei schnarchenden Kindern sind es oftmals Nasenpolypen oder etwas vergrößerte Rachen- oder Gaumenmandeln, die für das nächtliche Konzert verantwortlich sind.

Was kann ein Arzt eigentlich gegen das Schnarchen tun?

Im Erstgespräch, der sogenannten Anamnese zur Darstellung der Krankengeschichte, stellt der Arzt einige Fragen, bei denen es hilfreich ist, wenn der Partner zu deren Beantwortung beitragen kann. Die folgenden Beispiele sind typisch für eine Schnarch-Anamnese durch einen Arzt:

  • Wie oft schnarchen Sie?
  • Haben Sie schon selbst Faktoren festgestellt, die Ihr Schnarchen verstärken, das könnten zum Beispiel Erkältungen sein, Rauchen, vermehrter Alkoholkonsum und so weiter?
  • Beschreiben Sie Ihr Schnarchen etwas genauer: Ist es eher regelmäßig oder unregelmäßig, wie verhält es sich mit der Tonhöhe und der Lautstärke?
  • Erwachen Sie nachts manchmal mit Atemnot?
  • Sind Sie tagsüber oftmals sehr müde?

Daran schließt sich meisten eine Untersuchung der Nase und des Rachens an. Um festzustellen, ob es sich um eine Schlafapnoe handelt, gibt der Arzt seinem Patienten ein Schnarch-Testgerät mit, das das Schnarchen zu Hause während der Nacht registriert und analysiert.

In den überwiegenden Fällen kann der Arzt bereits damit eine Diagnose stellen und eine geeignete Behandlung empfehlen beziehungsweise einleiten. Dabei könnte es sich um eine Schnarchschiene, eine kleine Operation oder auch eine Diät handeln.

Das Schnarchen therapieren

Was der Zahnarzt tun kann

Bei manchen Patienten hilft eine Schnarchschiene. Dabei handelt es sich um eine durch den Zahnarzt ganz individuell angepasste Aufbissschiene, die beim Schlafen die Atemwege offenhält. Dies gelingt dadurch, dass der Unterkiefer geringfügig nach vorn gezwungen wird, wodurch sich die Zunge und der Gaumen ein bisschen verlagern. Obwohl die Schnarchschiene recht teuer ist, hilft sie nicht in jedem Fall und eine verbindliche Prognose durch den Zahnarzt ist kaum möglich.

Operative Eingriffe

Tatsächlich kommt es relativ häufig vor, dass der HNO-Arzt zu einer kleinen Operation rät. Die häufigsten Eingriffe, die gegen das Schnarchen unternommen werden, sind:

  • Entfernung der Mandeln
  • Korrekturen an den Nasennebenhöhlen
  • Korrektur der Nasenscheidewand
  • Nasenmuscheloperationen
  • Einsetzen einer Weichgaumenplastik oder Versteifung des Weichgaumens durch ein Implantat
  • Operationen am Zungengrund oder am Zungenbein

Behandlung bei Schlafapnoe

In diesem Fall geht es in erster Linie um die Gewährleistung einer ausreichenden Sauerstoffzufuhr während des Schlafs. Dazu bedient man sich heute eines nasalen Atemgeräts (nCPAP = nasal continuous positive airway pressure), das via Maske mit einem leichten Überdruck arbeitet, um das vollständige Verschließen des Rachens zu verhindern. Die APAP-Therapie (automated continuous positive airway pressure) ist lediglich eine „Luxus-Variante“ des nCPAP-Verfahrens, bei der der Luftdruck zu jedem Zeitpunkt bedarfsgerecht nachgesteuert wird. Die BIPAP-Therapie (bi positive airway pressure) geht noch einen Schritt weiter, indem das Druckregime beim Ein- und Ausatmen separat eingestellt wird.

Wichtige Untersuchungen zur richtigen Diagnosestellung im Schlaflabor

Bei einem Schlaflabor handelt es sich um ein besonderes Patientenzimmer in einer Klinik. Dort übernachten Patienten mit Schlafstörungen und werden dabei elektronisch überwacht. Polysomnographie bedeutet Monitoring des gesamten Schlafes. Die folgenden Schlafphasen werden in diesem Zusammenhang gezielt überwacht und bewertet:

  • Die Übergänge vom Wachzustand in den Schlaf und umgekehrt
  • Leichtschlaf
  • Tiefschlaf
  • Traumschlaf (REM-Phasen)

Diese Phasen werden in jeder Nacht mehrfach durchlaufen, wobei die verschiedenen Körperfunktionen und die Hirnaktivitäten mittels Schlaf-EEG mitgezeichnet werden. Zu diesem Zweck werden Elektroden am Kopf und am Kinn der Patienten angebracht. Neben den Augenbewegungen wird insbesondere die Atmung über die Nase und den Mund überwacht, um bewerten zu können, ob möglicherweise ein Schlafapnoe-Syndrom vorliegt.

Wenn dies der Fall ist, setzt die Atmung mehrfach bis zu zwei Minuten aus. Nach der Apnoe-Phase erfolgt in der Regel starkes, unregelmäßiges Schnarchen. Die Atmungsbewegung wird mithilfe von Dehnungssensoren, die sich in Gurten über dem Bauch und dem Brustkorb befinden, gemessen. Für Patienten mit Schlafapnoe-Syndrom wird im Schlaflabor die Atemmaske für die CPAP-Therapie sogleich angepasst. Um die Atemwege mit leichtem Überdruck zu stabilisieren, werden oftmals Masken angepasst, die nicht nur die Nase, sondern auch den Mund bedecken.

Um festzustellen, ob es sich um ein Restless-Legs-Syndrom handelt, werden auch die Muskelspannungen, Beinbewegungen und die Änderungen der Körperlage registriert. Ursache für den starken Bewegungsdrang in den Beinen ist meistens eine Störung von Nervenfunktionen. Darüber hinaus wird permanent die Sauerstoffsättigung des Blutes mittels Sensor am Ohrläppchen oder Zeigefinger gemessen und zur Aufzeichnung der Herzaktivität wird ein Elektrokardiogramm (EKG) aufgenommen.

Willigt der Patient ein, darf auch eine Videoaufzeichnung gemacht werden, damit das Schlafverhalten in Gänze erfasst und dokumentiert werden kann.

Fazit

Es gibt viele Mittel und Wege, Schnarchen zu bekämpfen. Das solltest Du auch unbedingt tun, denn dessen Ursachen sind nicht immer harmlos.

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